Ideen finden
Jill Noll Autorin: Was mir beim Buch schreiben geholfen hat (Bild-Quelle: Pixabay)

#3 Ein Buch schreiben und Freunde nerven

Wie ihr in meinem vorigen Blogpost erfahren habt, beruht die Idee zu meinem Buch auf einem Traum. Doch aus einem Traum lässt sich nicht sofort eine komplette und vor allem in sich geschlossene und sinnvolle Geschichte kreieren. In diesem Beitrag erfahrt ihr, was mir dabei geholfen hat die Geschichte auszubauen und in sich schlüssig werden zu lassen.

 

In meinen Traumfetzen ging es um eine unerfüllte Liebe, eine zweite, gefährliche Welt, ein unheilbringendes Feuer und menschliche Körper, die nicht mehr wissen was sie tun und so zu einer schrecklichen Gefahr werden. Das waren meine Ideen und nun wollte ich ein Buch schreiben. Ich war mir ganz sicher, dass ich all diese Traumfetzen zu einer gemeinsamen Story zusammenfügen konnte. Doch das war kein einfacher Weg.

Mein Schatz und eine sehr gute Freundin mussten, im Nachhinein betrachtet, sicher etwas unter meiner Ideen-Verknüpfungs-Phase leiden. Wie oft habe ich sie vollgelabert, ihnen von meinen Ideen berichtet. Ich habe ihnen meine Probleme geschildert, wenn ich nicht wusste, wie ich einzelne Bestandteile der Story miteinander verbinden sollte, oder wie einzelne Elemente spezifisch aussehen sollten.

Es hat viele Wochen, viele Abendessen mit meinem Schatz und viele Mittagessen mit meiner Freundin Julia gedauert, aber am Ende hatte ich ein in sich schlüssiges Konzept. Die Welt und der Hauptplot meiner Geschichte waren geboren. (Und an dieser Stelle möchte ich mich von ganzem Herzen bei Maik und Julia bedanken, dafür, dass sie mir stets und ständig zugehört haben!).

 

INFO: Der Plot ist die Skizze der Handlung einer Geschichte. Er dient beim Schreiben als eine Art Leitfaden, ist aber nicht in Stein gemeißelt.

 

Allein das Reden über die Schwierigkeiten, die mir einige Elemente der Geschichte bereiteten, hat enorm weiter geholfen. Oft kam mir beim Erzählen selbst die zündende Idee, wie ich ein Problem lösen könnte. Praktischerweise saßen dann gleich liebe Menschen vor mir, mit denen ich diese Einfälle besprechen konnte, um herauszufinden, ob die Idee auch wirklich funktionierte.

 

TIPP: Redet mit Freunden über das, was euch Probleme beim Plotten bereitet. Entweder kommt euch beim Reden selbst die zündende Idee, oder aber eure Freunde stoßen euch auf das fehlende Puzzlestück.

 

Wenn ich allerdings gerade allein war, und somit niemanden hatte, dem ich mit meinem Buch auf den Geist gehen konnte ?, dann habe ich durchaus auch schon Selbstgespräche geführt. Es fällt mir einfach leichter meine Gedanken zu ordnen, wenn ich sie ausspreche. Spätestens jedoch, wenn ihr z.B. in der Bahn sitzt, kommt es natürlich doch etwas merkwürdig rüber, wenn ihr so vor euch hin quasselt ?. Hier habe ich mir die Technik zu Nutze gemacht.

War ich allein unterwegs und hatte gerade keine Möglichkeit Selbstgespräche zu führen, ohne als verrückt abgestempelt zu werden, habe ich mir als Gesprächspartner meist Evernote ausgesucht. Diese App funktioniert wie ein Notizblock, den man mit seinem Handy schnell griffbereit hat. Man kann verschiedene Notizblöcke (zum Beispiel zu verschiedenen Geschichten) anlegen und mit der Suchfunktion findet man alle Notizen in kürzester Zeit wieder. Wenn ihr euch Evernote auch noch zu Hause auf eurem Computer installiert, könnt ihr sogar eure Notizen von unterwegs mit eurem Computer synchronisieren.

 

TIPP: Nutzt eine App für Notizen (z.B. Evernote), wenn ihr schnell mal unterwegs eure Gedanken ordnen oder digitale Selbstgespräche führen wollt.

 

Selbstgespräche mit der Technik führen? Ja, das ist meine liebste Taktik, wenn ich der Meinung bin, dass ich meinen Freunden eine Auszeit von meinen Buch-Gedanken gönnen sollte. Hierbei mache ich mir jedoch nicht einfach nur Stichpunkte. Ich beginne tatsächlich, so etwas wie ein Gespräch zu führen.

Meist beginne ich damit, eine Frage zu stellen. Etwa sowas wie: “Warum ist Daray so besessen von dem Gedanken, Suko für sich zu gewinnen?” Dann folgen alle Antworten, die mir in dem Moment durch den Kopf gehen und ich beginne abzuwägen, welche besonders gut sind und vor allem Sinn machen. Auch die Dinge, die mir beim Abwägen durch den Kopf schwirren, notiere ich mir: “Suko könnte sie verarscht haben, nur um sie ins Bett zu kriegen. Danach hat er Daray abblitzen lassen und nun will sie Rache. Nein, Suko soll nicht so ein Arschloch sein …”, war zum Beispiel eine meiner Abwägungen. Die Idee war zwar nachvollziehbar, aber passte nicht zu dem Charakter, den Suko bekommen sollte. Also musste etwas anderes her und ich schrieb weitere Ideen auf.

 

TIPP: Stelle Fragen um deine Plot-Probleme zu lösen. “Was wäre wenn …” ist hierbei ein fantastischer Anfang. Sie kreativ und bohre immer weiter, bis du eine Idee hast die dich wirklich begeistert und möglichst etwas Neues ist!

 

Habe ich dann eine ganz besonders gute Idee, schreibe ich gern sowas wie »hey, das ist gut« tatsächlich wortwörtlich auf ?. Welche Idee nun die ist, die ich tatsächlich im Buch umgesetzt habe, verrate ich hier allerdings nicht ?.

Das Ganze funktioniert natürlich auch wundervoll mit jedem anderen Schreibprogramm und auch zu Hause am PC. Schreibt einfach auf, was gerade euer Problem ist, wo ihr nicht weiter kommt. Stellt eine Frage und versucht sie zu beantworten. Notiert all eure Gedanken, egal wie wirr und absurd sie euch in dem Moment erscheinen mögen. Schreibt sie alle auf! Die Gedanken sortieren könnt ihr später immer noch. Wenn ihr erst einmal angefangen habt, werden die Wörter, Gedanken und Ideen nur so aus euch heraus sprudeln.

Wenn ihr also nicht wisst, wie ihr einzelne Elemente verbinden sollt, oder wie es mit eurem Plot, oder auch nur einer Nebenhandlung weiter gehen soll, dann redet darüber. Redet darüber mit euren Freunden, euren Haustieren, redet vor euch selbst hin (ja, ich fordere euch auf, Selbstgespräche zu führen ?) oder “redet” mit eurem Computer oder eurem Smartphone.

Was ist eure Taktik, um mit den Plot-Problemen fertig zu werden? Erzählt mir davon!

In meinem nächsten Blogpost wird es um das Plotten an sich gehen und ich möchte euch verschiedene Methoden vorstellen, wie man beim Plotten vorgehen kann.

Blogpost Ende und bis bald! ✌

 

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2 comments

  1. Martin says:

    Ich finde es mega spannend zu sehen, wie du zu deinen Ideen gefunden hast. Es sind immer Leute, die einem bei einem solchen project zur Seite stehen und den nötigen Halt geben.

    Gerade das mobile Notizbuch ist glaube ich inzwischen unabdingbar. Wie schnell vergisst man sonst womöglich die Ideen!!

    Toller Beitrag. Ich warte gespannt auf den nächsten!!

    Liebe Grüße,
    Martin
    look-scout.de

    • Jill Noll says:

      Hey Martin 🙂

      Da hast du absolut recht! Es ist alles viel schöner, wenn man Menschen hat, mit denen man etwas gemeinsam erschaffen und es mit ihnen teilen kann! 🙂 Oder die einem helfen, etwas überhaupt erst ins Leben zu rufen. So wie Alice, die mir diese Website erstellt hat 🙂
      Ich kenne da auch so einen netten Typen, mit dem man sich fantastisch übers Bloggen, Instagramen (oO), Twittern, etc. unterhalten kann. Das ist immer wieder nett und auch aufschlussreich! 🙂

      Und ja, ohne mein mobiles Notizbuch, hätte ich schon unglaublich viele Ideen wieder vergessen! Manchmal wache ich auch Nachts auf und greife schnell zu meinem Handy um eine neue Idee in Evernote zu tippen 🙂

      Liebe Grüße
      Jill

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